Informationen zu unseren Venen und Risikofaktoren
Viele kennen das Problem, abends schmerzen die Füße, die Knöchel sind geschwollen, Wadenkrämpfe überraschen nachts. Aus kosmetischer Sicht möchte man keine kurzen Röcke oder Hosen mehr tragen. Millionen Menschen in Deutschland klagen über diese Symptome. Venenleiden haben sich zu einer echten Volkskrankheit entwickelt. Jede 2. Frau und jeder 4. Mann sind betroffen. Tun Sie etwas dagegen, bevor es zu spät ist.
Unsere Venen leisten täglich Schwerstarbeit
Sie transportieren sauerstoffarmes Blut zurück zum Herzen. Von den Beinen muss das Blut 1,5 Meter gegen die Schwerkraft transportiert werden. Jeden Tag fließen ca. 7.000 Liter Blut durch unser Gefäßsystem. Diese Leistung verdeutlicht, wie wichtig gesunde Venen für den Menschen sind. Hilfe erhalten die Venen, wenn wir aktiv sind. Beim Laufen fließt das Blut durch die Unterstützung der Muskelpumpen bis zu 200% schneller zum Herzen zurück als im Ruhezustand. Bei einem Venen-Check wird eine evtl. vorhandene Schwäche des Venensystems deutlich. Ziel ist es, eine Erkrankung frühzeitig zu erkennen, um entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Risikofaktoren sind
- Vererbte Venenschwäche oder angeborene Venenanomalie
- Übergewicht
- Viel Sitzen und Stehen
- Nikotin- und Alkoholkonsum
- Hormonelle Einflüsse (Pille, Schwangerschaft)
- Schweres Heben und Tragen
- Beengende Kleidungsstücke
- Heiße Bäder und intensives Sonnen !
Erste Anzeichen sind
Wer eines oder mehrere dieser Alarmzeichen feststellt, sollte unbedingt den Arzt um Rat fragen.
- schwere, müde oder geschwollene Beine
- Hitzegefühl in den Beinen
- Kribbeln, Krämpfe oder Spannungsgefühl
- Ziehender oder stechender Wadenschmerz
- Schwellungen in der Knöchelregion
- Besenreiser
Lip-/Lymphödem
Bei einer Erkrankung der Lymphgefäße kann es zu einer Schwellung der Arme, Beine und auch des Körperstammes kommen – dem sogenannten Lymphödem. Das Lipödem ist eine ererbte, chronische Fettverteilungsstörung an Ober- und Unterschenkeln sowie im Hüftbereich. Man spricht auch vom Reiterhosensyndrom. In manchen Fällen sind auch die Arme betroffen. Das Lipödem ist eine Vermehrung des Unterhautfettgewebes. Die Fettzellen des Lipödems sind anders ausgebildet als etwa das Reservefett am Bauch. Das Lymphödem entsteht, wenn das Lymphgefäßsystem die Lymphe (= Gewebsflüssigkeit), nicht mehr abtransportieren kann. Der entstehende Rückstau von Wasser und Eiweiß im Gewebe verursacht die Schwellung. Beide Ödemformen können mit entsprechender Kompressionstherapie am Fortschreiten gehindert oder sogar reduziert werden.
Die Therapie
Die beste Behandlungsmethode für Lymphödeme ist die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie. Kurz KPE.
Sie setzt sich zusammen aus:
Manuelle Lymphdrainage – Eine besondere Massageart, mit der die Transportkapazität des Lymphgefäßsystems gesteigert wird.
Kompression – Mithilfe von Bandagen wird das Ödem verringert und mit Kompressionsstrümpfen ein erneutes Anschwellen verhindert.
Spezielle Gymnastik
Konsequente Hautpflege – Auch als wichtiger Schutz vor Infektionen.
Kompressionsversorgung
Der Kompressionsstrumpf hat die Aufgabe, den erreichten Erfolg nach der Entstauungsphase zu halten. Dies erreicht man mit flachgestrickten Kompressionsstrümpfen mit Naht. Sie werden individuell anatomisch gefertigt, ein perfekter Sitz und ein exakter Druckverlauf sind damit gewährleistet. Zusätzlich lässt sich ein Nahtstrumpf trotz des dickeren Materials leichter anziehen. Aus diesen Gründen ist ein rundgestrickter, nahtloser Kompressionsstrumpf, der aus „dünnerem“ Material besteht, meist nicht empfehlenswert. Hier kann es zu regelrechten Abschnürungen kommen, die den Lymphabfluss behindern und zusätzlich das Venensystem belasten.
Ein Muss
Bevor ein Strumpf gewählt und bestellt wird, muss sorgfältig Maß genommen werden. Diese aufwendige Messmethode kann nur von unserer speziell ausgebildeten Lymphfachberaterin, Frau Welzenbach und Frau Maurer, durchgeführt werden. Um den Erfolg der Kompressions therapie zu gewährleisten, muss immer am entstauten Körperteil gemessen werden. Die Mitarbeit der Betroffenen hat wesentlichen Bestandteil am Erfolg der Behandlung. Denn richtig wirken kann der Kompressionsstrumpf nur dann, wenn er richtig sitzt. Trainieren Sie bei der Erstversorgung das An- und Ausziehen, lassen Sie sich gegebenenfalls über Anziehhilfen (z. B. Medi-Butler) informieren. Natürlich braucht auch jeder Kompressionsstrumpf regelmäßige Pflege – häufiges Waschen erhält die Elastizität (Pflegeanweisung beachten).
Die Ausführungen
- anatomisch geformte Nahtware
- scheuer- und verschleißfeste Flachnaht mit eingearbeiteter elastischer Litze
- auf Wunsch Einkehrungen am Spann, im Knie und im Oberschenkel für die optimale Passform
- verschiedene Ausführungen mit diversen Befestigungsmöglichkeiten
- kräftiges, atmungsaktives und elastisches Zweizuggestrick für angenehmen Tragekomfort
- maximale Druckstabilität den ganzen Tag lang
- Einarbeiten von Pelotten, Lymphpads und Futterstoff möglich
- Einarbeiten von Reißverschluss oder Klettverschluss möglich
- Hautverträglickeit
- geprüfte Qualität nach Öko-Tex-Standard 100
- Pflegeleicht für Waschmaschine und Trockner im Schongang
Anpassung von Kompressionsstrümpfen
Um die volle gewünschte Wirkung zu erzielen, muss dass zu versorgende Körperteil von unseren Fachkräften am Vormittag vermessen werden. Auch hier sind wir auf dem neuesten Stand der Technik, da die Messung computerunterstützt stattfindet. Danach kann entschieden werden, ob eine Maßkonfektion oder eine Maßanfertigung erforderlich ist. Bei der Maßkonfektion stehen bis zu 7 Größen zur Verfügung. Lassen Sie sich von unseren kompetenten Mitarbeitern beraten. Eine Vielzahl von verschiedenen Qualitäten – ganz fein bis ganz grob – sowie eine große Farbskala stehen Ihnen zur Verfügung.
Kompressionsklassen
In den Strumpf eingearbeitete elastische Fäden üben einen gleichmäßigen Druck auf das Bein aus und können so die mangelnde Elastizität des Gewebes teilweise ausgleichen. Durch Druck von außen mittels Kompressionsdruck werden die erweiterten venösen Gefäße verengt, dadurch werden die Venen auf ihren normalen Durchmesser verkleinert und die Venenklappen schließen wieder. Der Schweregrad der Venenerkrankung bestimmt den erforderlichen Druck. Man kennt vier Kompressionsklassen:
Ausführungen
- Waden-, Halbschenkel- und Schenkelstrümpfe mit und ohne Fußspitze
- Strumpfhose mit hochelastischem oder kompr. Leibteil
- Fingerling, Handschuh
- Armstrumpf
- Fuß- und Zehenteil
- Stumpfstrumpf
- Thorax-, Leibbandagen
- Gesichts-, Hals-, Kinnbandage
Zubehör
- Noppenhaftband
- Sensitivhaftband (für alle die allergisch reagieren)
- Spitzenhaftband
- Druckpelotten
- Kompressionssegmente
- Capri- und Bermuda-Ausführung
- Einbeinhose
- Silberanteil für Allergiker
- Reißverschluß
Pflegeprodukte
- Handwaschmittel
- Kleberoller
- Fleckenstop
- Hautpflege wie Creme und Gel